Klassische Archäologie
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OROS. Optical Recognition Of ancient Stonecutting

Das Kooperationsprojekt zwischen dem Lehrstuhl für Ingenieurgeodäsie der Technischen Universität München und dem Institut für Klassische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München widmet sich der Entwicklung einer Software zur Detektion und Darstellung von antiken Werkspuren in Felsformationen. Als Forschungsobjekt dient die oberste Terrasse des Tempelbergs von Terracina (Italien).

Bild1

3D-Modell des Felssporns auf dem Monte Sant’Angelo inTerracina (TUM | A. Weinhuber)

Auf der im 2. Jh. v. Chr. großflächig umgestalteten Bergkuppe liegt auf etwa 220 m der höchste Punkt des über der Stadt Terracina thronenden Monte Sant‘Angelo: ein kantiger Felssporn, der eine Vielzahl antiker Abarbeitungsspuren aufweist. Diese Ausarbeitungen, geglätteten Flächen und Einkerbungen sind auf den ersten Blick wahllos auf der Oberfläche des Felsens verteilt. Auf den zweiten Blick lassen sie sich jedoch in einzelnen Bereichen des Areals zu symmetrischen Formationen ergänzen. Dies weist auf die Existenz eines auf diesem Felsvorsprung errichteten antiken Gebäudes hin, das sich anhand der Beschaffenheit und der Position der Bohrlöcher im Fels rekonstruieren lässt. Wegen ihrer Quantität und ihrer verstreute Lage in dem zerklüfteten Felsvorsprung ist eine herkömmliche zeichnerische Dokumentation der Abarbeitungsspuren jedoch nur schwer möglich. Daher wurde 2021 erstmals ein hochauflösendes 3D-Model des Felssporns erstellt, auf dessen Basis die Kartierung und Auswertung der Werkspuren erfolgt.

Bild3

Abarbeitungsspuren im Fels (TUM | A. Weinhuber)

Das Projekt OROS verfolgt zwei Ziele: Erstens sollen alle antiken Bearbeitungsspuren auf dem Felssporn des Monte Sant‘Angelo in Terracina mithilfe des 3D-Modells automatisch erfasst werden. Diese Darstellung bildet die Grundlage einer dreidimensionalen Rekonstruktion der auf dem Fels stehenden Architektur. Zweitens soll im Zuge dessen eine Software zur automatisierten Detektion, Erfassung und Visualisierung von antiken Bearbeitungsspuren generell entwickelt werden, die auch bei anderen archäologischen Projekten verwendet werden kann. Das Projekt ist für den Zeitraum von einem Jahr angelegt und wird von Seiten der LMU München finanziert.

Team LMU

Team TUM

Studentische Hilfskräfte