Klassische Archäologie
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Das befestigte Gipfelplateau bei Yesilova

Gipfelplateau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Norden des Forschungsgebietes bildet eine bislang nahezu völlig unbekannte befestigte Anlage auf einem Plateau oberhalb des Salda Gölü bei Yeşilova einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeiten. Das Plateau ist von einem massiven, 1,5–2,0 km langen Mauerring eingefasst, der sich heute weitgehend als bis zu 10 m breiter Gürtel aus Bruchsteinversturz präsentiert. Am nördlichen Ende des Plateaus findet sich eine natürliche Erhebung, auf der offenbar ein besonders geschützter Bereich, also eine Burg, gelegen war, der nach Süden und Westen hin mit einer ca. 10 m hohen, vermutlich geböschten Mauer geschützt war. Südöstlich des großen Mauerrings ist das Plateau durch eine ca. 800 m lange Sperrmauer zusätzlich abgeriegelt. Nachdem zunächst eine gewisse Unklarheit hinsichtlich der Zeitstellung der Anlage herrschte, lässt sich ihre Errichtung nach Auswertung der Fundkeramik wohl in die archaische Zeit eingrenzen. Sowohl die Architektur der Befestigungen als auch die Fundkeramik lassen an einen inneranatolischen, vielleicht phrygischen oder lydischen Zusammenhang denken, der freilich nach wie vor der weiteren Überprüfung und Konkretisierung bedarf.

Grabeingang

 

 

 

 

 

 

Bei Begehungen östlich von Yeşilova konnte 2011 ein Felsgrab lokalisiert werden, das neben seinem Eingang das Relief eines springenden Löwen und dreier Steinböcke zeigt. Motivische und stilistische Vergleiche deuten auf eine Datierung in die 1. Hälfte des 6. Jhs.v.Chr. sowie einen lydischen Hintergrund hin. Der Kontext des Grabs ist ungeklärt, aber im benachbarten, aber außerhalb unseres Forschungsgebiets gelegenen Düver findet sich ein Grab annähernd gleicher Zeitstellung, das kürzlich von T. Kahya (Antalya) publiziert worden ist. Während die befestigte Anlage im Rahmen des ausführlichen Berichts in Istanbuler Mitteilungen 62 behandelt wird, liegt die Besprechung des Reliefgrabs als Einzelbeitrag innerhalb desselben Bandes vor.